Standgas die Dritte

Hat jemand was von Aufbruch gesagt? Jetzt, wo wir so viel Zeit übrig haben? Gestern haben wir gesehen, dass es hier in der Nähe noch eine andere Schlucht gibt, die wir in Rahmen eines Tagesausflugs besichtigen könnten. Doch wir gehen den Tag ruhig an und lesen zunächst bis Mittag. Bei näherer Recherche über die Schlucht stellt sich heraus, dass es sich auch nur um ein aufgestautes Stück Fluss handelt, das Eintritt kostet. Wir drehen also eine 25 Kilometerrunde mit dem Fahrrad, verzichten aber auf den „Scenic Spot“. Stattdessen durchstreifen wir umliegende Dörfer und halten mit ein paar Leuten ein kurzes Schwätzchen. Wir kaufen im Dorfladen ein und sorgen für verwunderte Blicke. Vor allem die Alten sitzen im Schatten der Häuser beisammen und ratschen oder spielen. Ein gealtertes Paar sitzt auf einem Mäuerchen und spielt Mahjong mit Steinen. Um einen Kartontisch haben sich vier Frauen zum Kartenzocken versammelt. Sie sind so vertieft in ihr Spiel, dass sie kaum aufblicken, als wir vorbeikommen. Die Landschaft hier ist sehr lieblich, so dass wir immer wieder das Gefühl haben, durch die Toskana zu fahren, bis wir dann eben wieder durch ein Dorf kommen. Auf dem Rückweg bescheren wir Frau Wu den zweiten Rekordumsatz innerhalb zweier Tage, indem wir acht Liter Wasser, Bier, Grüntee und Limo aus ihrem Laden schleppen, um für den Abend gerüstet zu sein. Das Hotelrestaurant versorgt uns erneut mit exzellent gekochten Gerichten und ein Film aus der Retorte („500 days summer“) rundet einen weiteren Tag im Standgas ab.

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