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von sabbatradler
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28.04.2010 (k) Nagoya – Ako mit dem Zug
Als wir aus dem Verlies unseres „Internethotels“ treten, müssen wir vor lauter Blendung die Augen fest zusammenkneifen. Nagoyas Straßen wimmeln schon vor lauter Anzugträgern und aufgepuppten Frauchen, die zur Arbeit hetzen. Die Sonne hat ihre Tentakeln ausgeworfen, die uns gefangen nehmen und die Jacken entreissen. Wir freuen uns, dass die Räder noch da sind – haben wir sie doch einfach an der Straße an einen Zaun gekettet. Doch wir sind ja schließlich in Japan. Zuerst überlegen wir, heute einen gemütlichen Stadttag zu machen, doch meist langt uns das ja nach wenigen Stunden und so gehen wir nur etwas essen, fahren ein bisschen herum und begeben uns dann zum Bahnhof mit dem Ziel Osaka. Dort wollen wir dann, wenn wir es schaffen, noch die Nachtfähre nach Beppu auf Kyushu erwischen. Morgen beginnt ja die „Golden Week“ – eine Urlaubswoche der Japaner, vor der Touristen immer gewarnt werden: „avoid the Golden Week!.“ Da wollen wir es doch nicht riskieren, im Zug nicht mitzukommen oder keinen Fährplatz zu erwischen und fahren das Stück lieber heute noch. Um 14.00 Uhr starten wir unsere Fahrt und wie immer bis auf gestern ist es gar kein Problem, die verpackten Räder mit in den Wagen zu nehmen. Zweimal müssen wir umsteigen, was stets einer kurzfristigen Höchstbelastung gleichkommt, ob des Zeitdrucks und des Geschleppes. Doch beim zweiten Mal haben wir Glück, da es sich um den Bahnsteig gegenüber handelt. Ab Maibara sitzen wir in einem „Special Rapid Service“. Während wir so zufrieden da sitzen und uns freuen, einen Platz zu haben, während sich die Menschen um Kyoto und Richtung Osaka hinein- und hinausquetschen, stellen wir fest, dass der Zug noch ziemlich weit fährt. Bis nach Ako-Banshu, was westlich von Himeiji liegt. Wir beschließen, einfach bis zur Endstation sitzen zu bleiben. Morgen können wir dann noch einmal ein Stück Zug fahren und dann doch noch die „Brückenroute“ von Honshu nach Shikoku radeln. Dieses Vorhaben hatten wir vor drei Wochen über Bord geworfen, als wir unseren Weg Richtung Fuji einschlugen. Nun wird es wieder greifbar. Von Shikoku können wir dann eine kürzere Fähre nach Kyushu nehmen. Der neue Plan steht. Freudestrahlend passieren wir Osaka – wäre jetzt wirklich nicht attraktiv gewesen sich hier wieder unter die Rushhourmasse zu mischen und sich mit der U-Bahn zum Fährhafen durchzuschlagen. So steigen wir mit der untergehenden Sonne an der Endstation Ako aus. In jedem Bahnhof gibt es einen Automaten zum „Fare adjustment“. Wenn man also weiter gefahren ist, als geplant, kann man hier nachzahlen. So getan. Ein kleiner Onsen dient uns zum Duschen und Baden und danach rollen wir noch in Richtung Campingplatz. Dieser sieht aber groß und edel aus und wir haben gar keine Lust, heute noch mehr auszugeben. Zwischen fünf Büschen errichten wir unser Zelt auf einem kleinen Rasenstück in einiger Entfernung auf einem großen, öffentlichen Parkplatz. Der Vollmond genügt uns als Licht und zum Abendessen gibt es – was mal wieder? Currynudeln.

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