Home China (Yunnan) Fühlt sich an wie ein Pausetag

Fühlt sich an wie ein Pausetag

von sabbatradler
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28.10.2009 (m) – Lijiang – Songguixiang: 73 km, 300 Hm

Ein lautes Geplärr aus dem Nachbarzimmer weckt mich gegen 7 Uhr. Heute ist ja wieder eine Etappe geplant, so dass ein längeres Schlafen ohnehin nicht angedacht ist. Dennoch dösen wir noch ein wenig weiter, im sicheren Wissen um einen den Körper nur gering belastenden Routenverlauf heute. Die Karawane stoppt nochmals kurz zu einem original chinesischen Frühstück, dann biegt sie um Viertel nach Acht in die Straße nach Dali ein. Die Strecke verläuft gut 15km entlang des „Firstclass Expressways“, was aber insofern kein Problem (eher das Gegenteil) ist, als die Fahrradspur durch die Leitplanke abgetrennt ist und fast als so etwas wie ein richtiger Fahrradweg durchgehen kann. Die Sonne knallt vom Himmel, Steigungen sind zunächst keine in Sicht und hinter uns winkt der Yulong Xue Shan zum Abschied.

Kurz nach dem „Toll Gate“ wird die Straße etwas hügeliger, zieht sich aber immer noch größtenteils flach durch Felder und kleine Weiler. So weit die Blicke reichen, hacken alle Bauern und Bäuerinnen mit diversen landwirtschaftlichen Geräten wild in den Beeten herum, und bereiten diese auf den kommenden Winter vor, indem sie zusätzlich noch etwas Düngemist aufbringen.

Das Radeln fällt in diesem Profil so leicht und die Rahmenbedingungen sind so gut, dass sich das Ganze fast wie ein weiterer Pausetag anfühlt. Zumal nach dem einzigen längeren Anstieg des Tages eine lange Abfahrt folgt, die uns nach 73 Kilometern mit einem Minus von 400 Höhenmetern im kleinen Ort Songgui bereits um 14:30 Uhr das Hotel beziehen lässt. Der Schuppen ist neueren Datums und lässt an Komfort kaum etwas vermissen.

Und so bleibt genügend Zeit, die heutige Kaffeebeute auszukosten. Und das kam so: Nach etwa 20 Kilometern taucht am rechten Fahrbahnrand eine Art Fabrikhalle auf, dessen Tore mit großen Kaffeetassen geziert sind und in großen Lettern „Guoxin Coffee“ zu lesen ist. Wir denken an eine frische Tasse Kaffee und biegen ein. Zahlreiche Angestellte machen große Augen und leiten uns dann gezielt in das Innere des Gebäudes, wo wir sofort mit in zwei kleine Pappbecher gefülltem Gebräu verköstigt werden. Schmeckt lecker, allerdings auch nicht viel anders als die Nescafé-Mischung „3 in 1“ (mit Milch und Zucker). Die Regale sind immer rechtwinklig angeordnet, so dass es kein vorzeitiges Entrinnen gibt. Nach der zweiten Minitasse folgen noch Keks-, Bonbon-, undefinierbare salzige Beeren- und bröselige irgendwas-Verköstigung. Mit einigen dieser Packungen und unterschiedlichen Kaffees finden wir uns an der Kasse wieder, wo wir umgerechnet 9 Euro liegen lassen. Dieser Vorrat dürfte allerdings locker bis Vietnam Mitte November ausreichen.

Tja und so verköstigen wir eben in unserem schnuckeligen Zimmer einige Tassen des schwarzen Goldes, das ohne die ganzen beigefügten Pülverchen (Kokos, Kakao, Öl und Zucker) wahrscheinlich so viel besser schmecken würde, zumal ein Schild in der Verkaufshalle unmissverständlich klarmachte: YUNNAN COFFEE, the best in the world!

28Okt2009

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