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Ganz schön anstrengend

von sabbatradler
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22.08.2011 (m) – Stoliv – Dubrovnik: 83 km, 930 Hm

Dass die Sonne um 7:23 Uhr ufs Zelt brennt, das wissen wir ja schon, die Seideninlets als Vorhang genutzt, verlängern den Erholungsschlaf um ein paar Minuten, dann stehen wir aber auf. Heute wollen wir ja ohnehin wieder eine längere Etappe radeln. Mit nicht allzu schnellen Bewegungen verstauen wir unser Zeug in den Packtaschen, baden noch ne Runde und verziehen uns dann für eine Runde „braunen Wachmacher“ in den Schatten das Cafés. Wir spachteln ausgiebig Brot und Müsli, denn wir rechnen am heutigen Tag mit der ein oder anderen „fiesen“ Steigung.
Gegen 10 Uhr rollen wir in Richtung der kleinen Fähre, die uns wieder auf die Küstenstraße der äußeren Bucht bringt. Auf dem Weg dorthin schauen wir noch ein paar Delfinen beim „Morgenschwomm“ zu. Immer wieder ein schöner, majestätischer Anblick. Die Fähre verlassen wir zusammen mit einer großen Menge Autos, zu unserer Überraschung bleibt der Verkehr aber relativ human, so dass wir die 15 Kilometer bis zum nächsten größeren Ort, Zabalica, auf der „roten“ Straße zurücklegen. So kommen wir doch schneller voran als beim Umkurven der Sonnenanbeter an der Promenadenstraße weiter unten. In Richtung kroatischer Grenze müssen wir weiter der Hauptstraße folgen, die uns sehr schweißtreibende 100 Höhenmeter über einen gewaltigen Hügel, an den das Städtchen Herceg Novi gebaut ist, führt. Die kühlende Abfahrt mündet direkt in eine Tankstelle, an der wir uns nochmal mit kalten Getränken eindecken. Ab hier folgen wir einer ruhigen Nebenstraße, steil bergan, aber direkt an der Küste, bis zum winzigen montenegrinsichen Grenzposten. Kurze Zeit später wünscht uns auch der kroatische Zöllner „good luck“ auf dem Weg nach Dubrovnik. Ob er die vielen zähen Anstiege, die Baustellenabschnitte oder die längeren Schotterpassagen meinte wissen wir nicht. Jedenfalls erfreuen wir uns an dem Glück, hier relativ autofrei durch eine herrliche Küstenlandschaft z uradeln. Das Meer könnte sich noch öfter sehen lassen, aber wir wollen ja nicht unverschämt werden. Die Mittagshitze, verbunden mit einem heißen Gegenwind, verlangen uns wieder einiges ab, wir kämüfen uns ber durch. Dann, plötzlich taucht in einer noch weit entfernet Buch Dubrovnik auf! Herrrlich liegt es da am Hang, schier unvorstellbar, dass vor 15 jahren hier serbische und montenegrinische Geschosse alles in Schutt und Asche gelegt haben. Heute ist davon nichts mehr zu sehen, das bestätigt der fantastische Ausblick aus 200 Metern Höhe, die ab dem Meeresspiegel noch zu erobern waren. Der hier sehr dichte Verkehr an der Küstenmagistrale machten daraus kein Zuckerschlecken. Der Blick auf die vollständig restaurierte Altstadt entschädigt aber für die Mühen.
Wir folgen dem Autoschild Richtung Camping, was uns noch einen größeren Umweg beschert. Wir stoppen kurz am Jadrolinjia-Büro und kaufen Fährtickets für das Schiff, dass uns morgen Nacht ab 22 Uhr über die Adria nach Bari bringen soll.
Ziemlich abgekämpft frönen wir den obligatorischen Brotchips und ein paar Bechern Hopfenkaltschale. So machen wir uns erst ziemlich spät zum Hafen auf, wo wir ein kleines Restaurant aufsuchen, dass mit einer wunderbaren Dachterrasse aufwarten kann. Leider hatten ein paar andere Leute wohl die selbe Idee und so müssen die hungirgen Radlermägen noch ausharren. Erst um 23 Uhr bekommen wir unsere Pizzen, Nudeln und einen gegrillten Fisch vorgesetzt.
Hundemüde fallen wir in unsere Zelte, wo ein erneut spät aufkommender, warmer Wind das Schlafen doch sehr erschwert. Katrin wird dann mitten in der Nacht von ihrem Magen im Stich gelassen, der ihr gnadenlos alles wieder entgegenwirft. Auch im Darm scheinen schon ein paar Keime angekommen, so dass auch hier für Unruhe gesorgt wird. Viele Nachtstunden ist sie daher wach, ich stehe ihr am Waschhaus zur Seite. Es ist doch unglaublich, wie schnell das den Körper schwächt. Gegen Morgen beruhigt sich die Lage aber und wir finden noch ein paar Stunden Schlaf.

22Aug2011

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